Kreisweite Klimaanpassungswoche vom 16. - 24. September
Vortrag und Klimafolgenspaziergang in Hüllhorst
Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher und beginnen, unser tägliches Leben zu beeinflussen. Auch der Kreis Minden-Lübbecke war in den vergangenen Jahren bereits Wetterextremen ausgesetzt. Starkregenfälle haben in den Sommermonaten verstärkt zu Hangabrutschen im Wiehengebirge geführt, Trockenphasen stellen die bedeutende Landwirtschaft im Kreis vor Herausforderungen. Die Trockenheit hat auch in den Wäldern des Kreises Spuren hinterlassen. Siedlungen, Gewerbegebiete und Landwirtschaftsfläche sind immer stärker werdender Hitze ausgesetzt, die die Gesundheit von Mensch und Tier beeinflussen.
Der Kreis Minden-Lübbecke veranstaltet mit zahlreichen Projektpartnern aus der Region dazu eine kreisweite Aktionswoche. Zeitlich gebündelt gibt es Info- und Mitmachangebote im Mühlenkreis. Es geht darum, positive Beispiele zum besseren Umgang mit Hitze, Dürre, Starkregen und Flusshochwasser zu zeigen — ob Wald, in der Stadtplanung, im Naturschutz oder für jeden Einzelnen.
Hüllhorst beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen an der Aktionswoche:
Am Mittwoch, den 20. September um 18:30 Uhr berichtetPeter Heidmeier, Förster bei Wald und Holz NRW, anschaulich über die Folgen des Klimawandels für den Wald und welche Maßnahmen getroffen werden, damit das Wiehengebirge gegen Wetterextreme besser gewappnet ist.
Am Freitag, den 22. September um 16:30 Uhr lädt die Gemeinde zusammen mit der Kreisverwaltung, der Verbraucherzentrale NRW und der Landwirtschaftskammer NRW zum Bürgerspaziergang mit dem Titel „Klimafolgen fordern Landwirtschaft und Stadtplanung“ ein.
Hüllhorst war in den vergangenen Jahren bereits einige Male von Starkregen betroffen. „Die Folge war das Abfließen des Oberbodens, der teilweise Keller überschwemmte“, berichtet Christian Beckmann, Berater für präventiven Erosionsschutz bei der Landwirtschaftskammer NRW. Welche Vorsorge- und Schutzmaßnahmen es für Landwirte und Anwohner bei Starkregen gibt, thematisiert die Landwirtschaftskammer bei diesem Klimafolgenspaziergang.
Aber auch die Stadtplanung muss sich an die Folgen des Klimawandels anpassen. Auf dem Rundgang sollen Klimafolgen sicht- und erlebbar werden: Welche Oberflächen heizen sich am stärksten auf? Wie können wir unsere Häuser klimarobuster gestalten? Die Teilnehmenden können an konkreten Beispielen im Siedlungsgebiet von Hüllhorst eigene Temperaturmessungen vornehmen und das Nutzen einer Wärmebildkamera testen. Kerstin Pahnke, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, erklärt welche Möglichkeiten es zur Dämmung und Begrünung des eigenen Hauses gibt. „Jede Einzelmaßnahme, sei es eine Dachbegrünung, eine Verschattung am Gebäude oder die Nutzung einer Regenwasserzisterne trägt zur Anpassung an den Klimawandel bei“, sagt Kerstin Pahnke.
Treffpunkt für den Bürgerspaziergang ist der Parkplatz EDEKA WEZ, Hauptstraße 80. Es wird um eine kurze Anmeldung per E-Mail an klimaschutz@minden-luebbecke.de oder telefonisch bei der Gemeinde unter 05744 9315-105 gebeten.
Das ganze Programm gibt es auf www.klimaschutz-huellhorst.de unter „News“ oder auf www.klimabotschafter-muehlenkreis.de unter „Aktuelles“.
Hüllhorst, 04.09.2023
Der Bürgermeister
gez. Kasche
Bild 1: von Trockenheit und Borkenkäfer geschädigter Wald im Wiehengebirge, Peter Heidmeier
Bild 2: Erosion auf einem Acker in Hüllhorst, Julia Bachmann / Gemeinde Hüllhorst